Die negativen Folgen von Bestrahlungen können bereits recht kurz (~ 30 Tage) nach der Behandlung auftreten. In einigen Fällen machen sich entsprechende Symptome aber auch erst nach bis zu 30 Jahren bemerkbar. Zu diesen Symptomen gehören Schmerzen, Schwellungen, Rötungen, Spannungsgefühle, aber auch chronische Wunden und Geschwüre. Die hyperbare Sauerstofftherapie (HBO) kann die Behandlung dieser Symptome unterstützen.
Eine Bestrahlung wird eingesetzt, um bösartige Zellen zu zerstören. Hierbei kann jedoch auch gesundes, benachbartes Gewebe getroffen und geschädigt werden. Besonders strahlenempfindlich sind dabei die kleinen Blutgefäße, das Bindegewebe, Knochen des Unterkiefers sowie Darm- und Blasenschleimhaut.
So entzünden und verschließen sich die Blutgefäße häufig nach Bestrahlung. Dadurch verringert sich die Dichte der Blutkapillaren auf etwa 20-30 Prozent des normalen Wertes. Vor allem, wenn das Gewebe zusätzlich verletzt wird (z. B. Entfernung von Zähnen, Nachoperationen, scheuernde Prothesen) oder nach einer Infektion führt die damit schlechte Sauerstoffversorgung zu offenen Hautstellen oder nachhaltig geschädigten Geweben. Die Folge sind Spätschäden wie Problemwunden. Um die Heilung einer solchen Wunde zu ermöglichen, wird Sauerstoff zur Regeneration des Gewebes und zum Abbau von Bakterien benötigt.
Bei Brustkrebs zum Beispiel treten Strahlenspätschäden unter anderem an der Hautoberfläche auf. Entzündungen können hier ohne Therapie zu Gefäßveränderungen führen. So sind Verhärtungen des Gewebes bis hin zu offenen Wunden und Schrumpfungen der Brust die Folge. Circa 30 Prozent der Betroffenen empfinden zusätzlich ein lästiges Gefühl des Brustgewebes.
Bei Unterbauchtumoren kann je nach Bestrahlungsregion und Tiefe unter anderem auch die Blase (Strahlenzystitis) oder der Enddarm (Strahlenproktitis) von Strahlenspätfolgen betroffen sein.
Bei Tumoren im Kopf- und Halsbereich sind Haut- oder Schleimhautgeschwüre in der Mundhöhle, im Gesicht oder am Hals mögliche Strahlenspätfolgen. Auch nicht heilende Wunden nach dem Ziehen eines Zahnes im bestrahlten Gebiet und ein trockener Mund bei fehlendem Speichelfluss können Folgen der Tumorbekämpfung sein.
Die Hyperbar-Therapie bewirkt eine erhöhte Sauerstoffversorgung und bessere Durchblutung der von Strahlenspätschäden betroffenen Gefäße. Zudem können weitere Komplikationen im Wund- oder z. B. Harnblasen-Bereich verhindert oder vermindert werden. Die Behandlung mit Hilfe der Hyperbar-Therapie ist auch sinnvoll, bevor Operationen im vormals bestrahlten Gebiet durchgeführt werden, da OP-Wunden im betroffenen Gebiet erfahrungsgemäß schlechter heilen. Damit werden folgende Therapieergebnisse möglich:
Für eine erfolgreiche Behandlung Ihrer Beschwerden arbeiten Ihr Arzt und der Druckkammerarzt gemeinsam mit Ihnen ein auf Sie abgestimmtes Behandlungsprogramm aus.
Unter Überdruck atmen die Patienten in unserer Druckkammer medizinisch reinen Sauerstoff ein, der dann über die Lunge ins Blut weitergegeben wird. Durch die sogenannte hyperbare Atomsphäre im Raum gelangt so das bis zu 20-fache an Sauerstoff in den Blutkreislauf des Körpers und damit auch in das erkrankte Gewebe.
Unsere Ärzte helfen Ihnen bei Fragen zur Wirkweise und zum Ablauf der Therapie gerne weiter. Vereinbaren Sie jetzt einen kostenlosen Beratungstermin.
Wenn eine Wunde aufgrund von Strahlenspätschäden in 30 Tagen konsequenter Behandlung nicht heilt, sollte eine Hyperbar-Therapie bzw. ein entsprechendes Beratungsgespräch in Betracht gezogen werden.
Eine rechtzeitige Versorgung steigert die Heilungschancen. Wenn Sie die Bedingungen erfüllen, beraten unsere Ärzte Sie daher gerne kostenlos zu der Möglichkeit einer Behandlung durch die Hyperbar-Therapie.
Im Vorfeld wird die Eignung der Problemwunden für eine erfolgreiche Hyperbar-Therapie mit dem zuständigen HBO-Arzt ermittelt. Vereinbaren Sie gerne einen kostenlosen Beratungstermin, um Ihre Chancen einer erfolgreichen Therapie gemeinsam mit unseren Ärzten festzustellen.
Sie unterstützen den Erfolg der Therapie durch die Einhaltung der vom behandelnden Arzt empfohlenen Lebensweise und Medikation. Dazu gehören:
1. Nehmen Sie viel Flüssigkeit (z. B. Mineralwasser, Tee) auf – mindestens zwei bis drei Liter täglich
2. Verzichten Sie soweit wie möglich auf den Genuss von Alkohol (Bier, Wein, Spirituosen) und Zigaretten. Diese schränken die Wirkung der HBO-Therapie stark ein oder machen sie sogar unwirksam.
3. Eine kooperative Zusammenarbeit zwischen Patient, behandelndem Arzt und HBO-Arzt ist für den Erfolg entscheidend.